Der Planet stirbt.

Wobei. Ist auch nicht ganz richtig. Unser Ökosystem stirbt. Beziehungsweise es ändert sich gerade auf eine derart dramatische Art und Weise, dass unser bequemer Arsch Feuer fängt.

Buchstäblich.

Wälder um das Mittelmeer herum gehen in Rauch auf, in Mitteleuropa spülen Fluten ganze Landstriche davon und der Golfstrom könnte eher früher als später zum erliegen kommen und damit ganz schön was verändern.

Was mich dabei so furchtbar wütend macht: Das sind Sachen vor denen seit Jahrzehnten gewarnt wird. Die wieder und wieder diskutiert werden. Aber nichts passiert. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit all den Dingen die mir gerade eine Heidenangst einjagen.

Neben der Neustrukturierung der Ökosysteme (nein, sind keine Umweltkatastrophen, das haben wir selber verbockt, nicht die Natur) haben wir auch noch eine kleine Pandemie. Die einige immer noch behandeln, als wäre es Schnupfen und der Verzicht auf Massenveranstaltungen ein persönlicher Weltuntergang. (Ja, ich weiß, es gibt Leute, die darunter wirtschaftlich leiden aber die meine ich hier nicht und das wisst.)

Die Natur reagiert jetzt auf den ewigen Missbrauch mit einem radikalem Umbau, der nicht nur Häuser und Menschen verbrennt/weg spült, sondern nebenbei auch massiv die Nahrungsversorgung beeinträchtigen wird.

Und Leute pissen sich ins Hemd, weil sie nicht „nach Malle“ in den Urlaub fliegen können.

Merkt da einer noch was? Geht es noch? Heute schon mal in die Nachrichten geschaut? Wir reden hier nicht von einer Dürre „irgendwo in Afrika/Asien“ weil es einfach mal eine heißer Sommer war. Wir reden hier von globalen Veränderungen. Die beißen uns gerade in den Allerwertesten und die, die wirklich was tun könnten, sitzen entweder auf ihren Millionen und können sich eine „schöne ruhige Insel“ kaufen oder sind mit Wahlkampf beschäftigt.

Hat die Masse es denn noch immer nicht kapiert? Wenn es richtig scheiße läuft, dann hat das Leben, wie wir bequemen Mitteleuropäer es kennen, in 10 Jahren ein sehr abruptes Ende. Da sind Schlagzeilen zu lesen, wo ernsthaft darüber diskutiert wird, dass man Städte wie Hamburg nicht mehr wird retten können. Dann müssen knapp 2 Millionen Menschen umgesiedelt werden. Und dann werden auch Städte wie Bremen, Rostock und andere Küstenorte verschwinden.

Ich habe vor ca. 30 Jahren, während des Unterrichts auf dem Gymnasium eine Kurzgeschichte geschrieben. Es sollte eine Art Shadowrun/Cyberpunk Story werden. Damals habe ich davon geschrieben, dass der Ort in dem ich lebe einen „Nordstrand“ haben wird. Und wenn ich mir jetzt Flutkarten anschaue und Vorhersagen wie schlimm es werden könnte… Es sieht so aus, als wenn ich das noch erleben könnte.

Und dann kommen Politikkasper aus dem Unterholz gekrochen und faseln was von „grüner Unterdrückung und Verbotskultur“. Merkt. Ihr. Noch. Irgendwas?

Eigentlich hat dieser Post keinen Sinn, keinen Punkt, keine Pointe und erst recht keine Lösung. Ich weiß nicht, was ich noch alles tun soll, um etwas zu bewegen. Ich bin müde. Unendlich müde und erschöpft. Ich habe so keine Lust mehr auf das Theater.

Aber ich habe Frau und Kind und wenn ich die beiden lachen sehe, dann weiß ich warum ich hier bin. Und warum ich nicht aufgebe.

Jeder, der bis hierhin gelesen hat: Danke. Passt auf euch und die euren auf und versucht so viele auf Kurs zu bringen, wie es geht.

Vielleicht schaffen wir es noch das Schlimmste zu verhindern. Glauben kann ich nicht dran, aber hoffen.