Nachgedacht

Vorwort:

Dies ist mein letzter Blogeintrag zum Thema Bundestagswahl 2017. Es sind meine Gedanken, meine Meinung und die Zahlen haben ich nach bestem Wissen und gewissen zusammengetragen.

Das war sie jetzt, die Bundestagswahl 2017. Und wie alle Hochrechnungen, Umfragen und Glaskugelkucker vorher gesagt haben, ist die AfD im Bundestag. Soweit, so schlecht. Jetzt sind für mich ein paar Gedankenfäden aber noch frei im Raum.

Im Vorfeld zur Wahl wurde mir mehr als einmal (direkt und indirekt) vorgeworfen, dass es unklug wäre die PARTEI zu wählen. Vorher war das eine Hypothese, eine Theorie, die stimmen konnte oder auch nicht. Jetzt haben wir harte Zahlen und können das mal weiter spinnen. 5% der 46.380.638 abgegeben gültigen Stimmen gingen an „Sonstige“. Also die PARTEI, Piraten, Tierschutzpartei etc pp. Selbst wenn alle diese Stimmen an CDU oder SPD gegangen wären, würde das an den 94 Sitzen der AfD nur wenig bis gar nichts ändern. Weder wäre die SPD damit stärkste Kraft noch würde eine andere Partei drittstärkste Kraft sein.

Wer ist dann Schuld am Ergebnis? Erst einmal die Wähler, die die AfD tatsächlich gewählt haben. Dann auch die 14.701.730 Nicht-Wähler. (Die dürfen die nächsten 4 Jahre auch bitte geflissentlich die Klappte halten. Wer nicht wählt hat auch kein Recht zum Meckern.) Wie kommt es also, dass 5.877.094 Menschen die AfD mit der Zweit- und 5.316.095 mit der Erststimme gewählt haben? Sicher, ein Teil davon wird ein brauner Haufen ewig gestriger Drecksnazis sein, die einfach nur dem hinterher rennen, der am lautesten schreit. Das sind über 20 Millionen, die Schuld sind, dass die AfD jetzt da ist, wo sie ist. Das ist jeder 3. Wahlberechtigte. In einem Büro mit 4 Personen ist also, statistisch, einer Schuld.

Was nun? Ich finde, der Markus Barth hat das (neben einigen anderen Menschen, deren Beiträge ich leider im Facebookchaos nicht wieder finde) schön zusammen gefasst:

Man kann jetzt natürlich in Selbstmitleid versinken und sagen: „Die Deutschen haben nichts aus ihrer Geschichte gelernt.“ Oder man sagt halt: „Okay, das ist eine Herausforderung für unsere Demokratie. Hier hat schließlich jeder das Recht und die Möglichkeit seine Meinung zu sagen, sich zu engagieren, für seine Ideale und für eine offene Gesellschaft zu kämpfen. Vielleicht wär’s Zeit, das jetzt mal zu machen.“ Jetzt trinkt mal in Ruhe nen Kaffee und dann entscheidet Euch bitte für „oder“.

[Quelle]

Engagiert euch. Seid aktiv und schaut und werdet laut, wenn der braune Mob meint pöbeln zu müssen. Und die, die jetzt „an der Macht sind“ sollten tunlichst etwas tun um die verirrten Mitlaufprotestwähler wieder in die Spur zu bekommen. Hört auf ihre Ängste und nehmt sie ihnen.

PS: Mitte Oktober sind wieder Wahlen. Landtagswahlen in Niedersachsen. Wäre schön, wenn wir da die Wahlbeteiligung auch über 75% bekommen. Und die AfD draußen bleibt. Oder wenigstens so klein wie möglich.

Quelle der Zahlen: https://www.bundeswahlleiter.de/