Etwas, was mich in der heutigen Netzkultur furchtbar aufregt (auch wenn ich es in der Vergangenheit bestimmt auch mehr als einmal gemacht habe) ist der Mangel an Sorgfalt bei redaktionellen Inhalten.
Es ist ja grundlegend nichts falsches daran über etwas zu schreiben, was man wo anders gelesen hat, aber dann bitte mit Quellenangaben.
Schlimmer ist es aber wenn man einen Artikel schreibt, einen anderen referenziert aber dabei nicht sieht, dass dieser wiederum auch eine Quelle angibt. Warum dann nicht gleich zur Ursprünglichen quelle gehen? Dabei ließen sich viele Fehlinterpretationen vermeiden.
Beispiel:
Die YPS Redaktion berichtete bei Facebook von „Star Trek – The Next Generations“ LEGO Figuren und bezog sich dabei auf einen Blog Artikel von Wil Wheaton, auch bekannt als Wesley Crusher.
Zum einen sind das keine LEGO Figuren, sondern kommen von einem Dritthersteller und zu anderem bezieht sich Wi Wheatonl seinerseits auf einen Artikel von Gizmodo.
Mit nur etwas mehr Hirnschmalz und einen Hauch mehr Energie hätte YPS also von coolen Star Trek TGN Figuren bei Minifigs berichten können. Aber nein, lieber schnell was zusammenklicken.
„Was regst du dich darüber auf? Ist doch nicht schlimm.“ denken jetzt vielleicht einige. Doch, es ist schlimmm, denn diese Arbeitsweise wird leider immer öfter auch in anderen, wichtigen Themengebieten übernommen. Von Hetzposts über „Katastrophenmeldungen“ zu Propaganda. Es denkt keiner mehr nach.
Wenn ihr etwas verlinken wollt, dann schaut auch doch vorher die Quelle an. Und wenn keine Quelle angegeben wird, versucht selber eine zu finden. Es gibt viel zu viel Fehlinformationen im Netz, weil zu viele Leute den schnellen Klick suchen, den einfachen Like. „Seht her wie sehr ich mich engagiere“. Lasst das. Denkt nach. Überlegt. Und dann handelt. Dann hat euer Handeln ein viel größeres Gewicht. Und vertraut keinem Algorithmus.
Ich passe hier gerade immer bei Sterbemeldungen auf und schaue, ob es mehrere Artikel von bekannten Zeitungen gibt. Wo ich eine Story nicht immer überprüfe ist, wenn sie einfach witzig ist, weil es dann eher um den Witz geht, als um den Wahrheitsgehalt. Ansonsten müsste man sicher viele witzige Aufnahmen im Internet auch überprüfen, ob sie nicht gephotoshoppt sind. Das wäre jedenfalls die Konsequenz daraus.
Bei Artikeln – egal ob Blog oder „Zeitung“ – würde ich aber auch gute Recherche erwarten. Oder zumindest einen Disclaimer, wenn man sich selber nicht sicher ist, ob das Thema ein Gerücht ist oder nicht.