Ich fahre Auto. Täglich. Und ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen. Es ist unökologisch und kostet Geld. Aber es ist (im Moment) der einzige Weg für mich die Strecke in endlicher Zeit zu schaffen.
Wenn ich mit dem Rad fahren würde, dann wäre die Strecke ca. 9 km lang und ich würde ungefähr 30 Minuten brauchen.
Mit dem Bus bräuchte ich, je nach Verbindung 49 Minuten bis über eine Stunde unterwegs.
Mit dem Auto brauche ich morgens 10 Minuten und nachmittags 20 Minuten (30, wenn Stau ist) für 10 km.
Mit dem Auto komme ich also bequem an, trocken, ausgeruht und viel schneller.
Und doch ärger ich mich jedes mal, wenn ich an die Zapfsäule fahre. Dabei habe ich einen relativ genügsamen Diesel. Wenn sich am öffentlichen Verkehr nicht bald sehr viel ändert, dann werde ich wohl bis in den Ruhestand mit dem PKW fahren. Das frustriert. Wir sollen doch schon längst Umweltfreundliche Elektroautos haben.
Wie macht ihr das?
Es zeigt einfach wie viel von der städtischen(?) Planung an den Bedürfnissen der Menschen vorbei geht.
Ich erinnere mich noch an ein Argument für den Rückbau der Bushaltebuchten, was ich in der Zeitung las: Wenn die Autofahrer genervt sind, weil ein Bus vor ihnen steht, werden sie sich auch eher überlegen, Bus zu fahren.
Wer auch immer dieses tolle Argument gefunden hat, hat entweder sehr viel Glück mit einer Busverbindung oder ist auf diesen oder einen PKW nicht angewiesen.
Ich weiß nicht, was noch passieren muss, damit der öffentliche Nahverkehr wirklich für den Menschen gut benutzerbar wird. Ist in noch größeren Städten leider auch nicht besser. Liegt vielleicht auch an der Gewinnmaximierung. *seufz*
Immer wenn ich Planung höre, fällt mir ein ehemaliger Kommandeur vom Fliegerhorst ein. „Die Übung lief nun nicht so gut. An der Planung kann es nicht gelegen haben… wir hatten keine“ :S