Brettspiele sind immer besser als Videospiele!

Naja, fast immer. Aber erst einmal definiere ich den Begriff „Brettspiele“ für diesen Artikel. Darunter fallen allen Arten von Spielen wie:

  • Brettspiele
  • Kartenspiele
  • Miniaturenspiele
  • Pen & Paper Rollenspiele
  • Gesellschaftsspiele

Ihr versteht was ich meine. Und mit Videospielen meine ich alles, was man auf Handy, PC, mobiler und stationärer Konsole spielt.

Warum sind Brettspiele also besser? Zum einen brauchen sie keinen Strom (Licht ja, aber Licht != Strom), die „Systemanforderungen“ werden an den Spieler und nicht an ein Gerät zwischen Spiel und Spieler gestellt und sie fördern die soziale Interaktion. Was sie aber noch viel besser macht, ist die Tatsache, dass es keinen „Day 1 Patch“ gibt. Diese Seuche sucht nämlich die Videospiele immer mehr heim.

„Was ist ein Day 1 Patch“ höre ich jetzt den einen oder anderen Fragen. Als so etwas wird Software bezeichnet, die noch am Erscheinungstag eines Videospiels zum Download angeboten wird und meistens zwingend nötig ist, um das Videospiel spielen zu können. Und das nervt. Bis vor ein paar Jahren waren Videospiele in der Art: Kaufen, Installieren, Spiele. Bei Konsolen mit Cartridges sogar nur einstecken und Spielen. Heute: Kaufen, Installieren (was bei rein digitalen Käufen eh erst mal ein Download ist), Patch laden und installieren, spielen und hoffen, dass alles läuft.

Es werden immer mehr „unfertige“ Videospiele auf den Markt geschmissen aber kaum jemand ist bereit dann zu sagen: „nö, kauf ich erst, wenn es fertig ist.“ Alles jetzt sofort und auf der Stelle.

Jetzt stelle man sich mal vor, man kauft ein neues Brettspiel und muss dann zu hause erst einmal den Hersteller anrufen, ihm sagen, dass man das neue Spiel hat und dann schickt er die Teile, die noch in der Box fehlen. Keine Sau würde so etwas kaufen. Das alleine ist schon ein riesen Pluspunkt.

Ja, auch bei Brettspielen gab es immer mal wieder Fehler in der Auslieferung aber das sind dann in der Regel Kleinigkeiten und nichts, was das Spiel unspielbar macht. Das X-Wing Miniaturenspiel hatte vor nicht all zu langer Zeit eine falsche Karte im blauen Grundspiel. Der Heidelberger Spieleverlag hat jedem, der sich bei ihm gemeldet hat, eine neue Karte geschickt, als die dann gedruckt waren. Und das war ein kleiner Fehler und niemand wurde dadurch vom Spiel abgehalten. Wenn aber bei einem Videospiel etwas fehlt, unsauber programmiert oder schlicht falsch gemacht wurde, dann hat man oft einen Haufen unbrauchbarer Daten auf der Festplatte und ärgert sich.

Aber in einem Punkt ist ein Videospiel dem Brettspiel unendlich hoch überlegen: Einzelspieler. Wenn ich alleine spielen will (weil es spät ist, ich keinen Menschen sehen will oder keiner Zeit hat), dann habe ich bei Brettspielen nicht viele Optionen. Soloabenteuer, Abenteuerspielbücher, Patience und dann fällt mir auch schon nichts mehr ein. Hier übernimmt der Computer den zweiten Spieler und man kann in aller Seelenruhe spielen. Und ja, es gibt auch Videospiele, die kommen raus und sind fertig und müssen nicht nachgeflickt werden. Aber es wäre schön, wenn das für die Mehrheit gelten würde und nicht für eine Minderheit.

Was lernen wir also daraus? Besser ist keiner. Jede Form von Spiel ist anders und hat gute und schlechte Seiten. Aber so lange man Spaß an ihnen hat, sollte man sie genießen.