Vergiss X, spiel lieber…

…so heißt eine kleine Videoreihe des Hamburger Brettspiel-Café „Würfel und Zucker„. Und bisher soll man Kniffel und Scrabble vergessen. Was mich…. irritiert.

Ja es gibt Brettspiele, die auf Grund ihrer Mechanik und Konfliktpotentials lieber nicht gespielt werden sollten. Monopoly wird da gerne als Beispiel genommen. Aber Kniffel und Scrabble? Gerade bei letzterem wird doch das Hirn angeregt. Vor allem im Sprachgebrauch. Und wenn ich mir anhören, wie einige Menschen, egal welcher Altersgruppe sie angehören, heute reden, wird das dringend gebraucht.

Aber darum geht es mir nicht. Ich hab weiter überlegt, warum Spiele wie Kniffel, Scrabble, Mensch ärger dich nicht und dergleichen sich immer noch halten und in fast jedem Haushalt zu finden sind.

Und ich glaube, die Antwort darauf lautet: Die Regeln sind simpel. Sie sind so einfach, dass sie in den Deckel der Spielbox passen, sich ins Hirn einbrennen und wenig Interpretationsspielraum lassen. (Von Hausregeln und Regeln die alle irgendwie immer falsch machen will ich jetzt mal nicht sprechen.)

Dann schaue ich mir Spiele an, die *eigentlich* auch einfach sind. Zumindest auf den ersten Blick. Beispiel: Carcassonne. Eigentlich simpel. Bau die größte Stadt, leg die meisten Meeple rein und baue Straßen, als wären sie ein Highway in Amerika. Aber dann kommen die Sonderregeln. Und die Auswertungsphase am Ende. Bei Mensch ärger dich nicht kann ich jederzeit sehen, wer führt. Bei Carcassonne muss ich alles errechnen.

Und je komplexer und (physikalisch) größer die Spiele werden, desto umständlicher wird alles. Aufbau, Regelfragen, Spielzeit und wieder abräumen. Scrabble? Brett aufklappen, hinlegen, alle Buchstaben in den Sack, fertig.

Mein Fazit: Ja, Spiele wie Legende von Andor, Carcassonne, Imperial Assault, Doom, Fallout (das Brettspiel), Maus und Mystik und all die anderen sind schön und machen auch Spaß aber man muss Zeit haben. Viel Zeit. Für „mal eben eine Stunde tot schlagen“ oder einen ruhigen Abend sind die Klassiker dann doch nicht ganz ohne. Finde ich jedenfalls. (Ja, es gibt dann noch so Spiele wie 5 Minute Dungeon, was wir auch viel spielen, aber das ist alles, nur nicht ruhig und entspann ;) )

Wie seht ihr das? Spielt ihr nur Monopoly und Co.? Oder seit ihr der Typ Spieler, der jeden Monsterkickstarter mit macht und Zimmer (plural) voller Spiele habt?

Like, share and sub… achne, das macht man ja nur bei DuRöhre. Aber über einen Kommentar freue ich mich.

PS: Am 21.07.2019 kommt die sehr talentierte und großartige Daniela Schreiter (aka Fuchskind) ins Würfel und Zucker ;)

Brettspiele – Ein paar Gedanken dazu

Ihr kennt das bestimmt. Ihr habt ein paar Gedanken zu einem Thema und die kreisen immer wieder in eurem Kopf aber ihr kommt nie dazu sie mit den richtigen Leuten zu diskutieren. Deswegen werden ich jetzt einen Gedankenschwall zum Thema Brettspiele hier raus lassen. Man verzeihe mir, wenn er etwas unstrukturiert wirkt und leicht chaotisch ist.

Zeit. Brettspiele, auch die kleine und einfachen brauchen Zeit und schlimmer noch, Zeit von mehreren Menschen im gleichen Moment. Das macht sogar eine einfache Runde „Fette Bäuche“ oder „Mensch ärger dich nicht“ zu einem echten Zeitfresser. Einfach „mal eben zwischendurch“ spielen ist einfach nicht. Und gerade die neuen Spiele wie Imperial Assault, Zombicide, Jagged Alliance oder Twilight Imperium fressen gerne mal mehr als nur den Abend.

Und dann die Kosten. Nein, ich rede nicht von der Rechnung vom Pizzalieferservice oder den Unmengen Chips, Schokolade und Getränke, sondern die Anschaffungskosten der Spiele an sich. 30 – 40 Euro pro Brettspiel ist so eine Summe die bei mir immer im Kopf ist und „OK“. Aber die neuen Spiele (siehe eben genannte) sind heute deutlich teurer. 80 – 120 Euro plus Erweiterungen sind keine Seltenheit. Ja, das hat auch (zum Teil) gute Gründe, denn statt kleinen Pappaufstellern oder generischen Plastikpömpel sind sehr schöne Miniaturen drin, das Artwork aufwändig und die Regelbücher sind wirklich schon fast Bücher. Die Tage der Anleitung, die in die Innenseite des Deckels der Spielbox gedruckt wurde, sind vorbei.

Anleitungen, darüber hatte ich ja schon mal gejammert, sind dann auch noch eine Hausnummer. Eben weil die Spiele so komplex werden, braucht man auch viel Text zum erklären. Ich brauche elendig Lange um mich da einzulesen und damit geht wieder viel Zeit verloren. Und Zeit ist echt kostbar. Merkt man erst spät im Leben. ;)

So, ich glaube, das war’s im Groben erst mal. Wie vereinbart ihr das? Geld, Zeit und Mitspieler?

Brettspiele sind immer besser als Videospiele!

Naja, fast immer. Aber erst einmal definiere ich den Begriff „Brettspiele“ für diesen Artikel. Darunter fallen allen Arten von Spielen wie:

  • Brettspiele
  • Kartenspiele
  • Miniaturenspiele
  • Pen & Paper Rollenspiele
  • Gesellschaftsspiele

Ihr versteht was ich meine. Und mit Videospielen meine ich alles, was man auf Handy, PC, mobiler und stationärer Konsole spielt.

Warum sind Brettspiele also besser? Zum einen brauchen sie keinen Strom (Licht ja, aber Licht != Strom), die „Systemanforderungen“ werden an den Spieler und nicht an ein Gerät zwischen Spiel und Spieler gestellt und sie fördern die soziale Interaktion. Was sie aber noch viel besser macht, ist die Tatsache, dass es keinen „Day 1 Patch“ gibt. Diese Seuche sucht nämlich die Videospiele immer mehr heim.

„Was ist ein Day 1 Patch“ höre ich jetzt den einen oder anderen Fragen. Als so etwas wird Software bezeichnet, die noch am Erscheinungstag eines Videospiels zum Download angeboten wird und meistens zwingend nötig ist, um das Videospiel spielen zu können. Und das nervt. Bis vor ein paar Jahren waren Videospiele in der Art: Kaufen, Installieren, Spiele. Bei Konsolen mit Cartridges sogar nur einstecken und Spielen. Heute: Kaufen, Installieren (was bei rein digitalen Käufen eh erst mal ein Download ist), Patch laden und installieren, spielen und hoffen, dass alles läuft.

Es werden immer mehr „unfertige“ Videospiele auf den Markt geschmissen aber kaum jemand ist bereit dann zu sagen: „nö, kauf ich erst, wenn es fertig ist.“ Alles jetzt sofort und auf der Stelle.

Jetzt stelle man sich mal vor, man kauft ein neues Brettspiel und muss dann zu hause erst einmal den Hersteller anrufen, ihm sagen, dass man das neue Spiel hat und dann schickt er die Teile, die noch in der Box fehlen. Keine Sau würde so etwas kaufen. Das alleine ist schon ein riesen Pluspunkt.

Ja, auch bei Brettspielen gab es immer mal wieder Fehler in der Auslieferung aber das sind dann in der Regel Kleinigkeiten und nichts, was das Spiel unspielbar macht. Das X-Wing Miniaturenspiel hatte vor nicht all zu langer Zeit eine falsche Karte im blauen Grundspiel. Der Heidelberger Spieleverlag hat jedem, der sich bei ihm gemeldet hat, eine neue Karte geschickt, als die dann gedruckt waren. Und das war ein kleiner Fehler und niemand wurde dadurch vom Spiel abgehalten. Wenn aber bei einem Videospiel etwas fehlt, unsauber programmiert oder schlicht falsch gemacht wurde, dann hat man oft einen Haufen unbrauchbarer Daten auf der Festplatte und ärgert sich.

Aber in einem Punkt ist ein Videospiel dem Brettspiel unendlich hoch überlegen: Einzelspieler. Wenn ich alleine spielen will (weil es spät ist, ich keinen Menschen sehen will oder keiner Zeit hat), dann habe ich bei Brettspielen nicht viele Optionen. Soloabenteuer, Abenteuerspielbücher, Patience und dann fällt mir auch schon nichts mehr ein. Hier übernimmt der Computer den zweiten Spieler und man kann in aller Seelenruhe spielen. Und ja, es gibt auch Videospiele, die kommen raus und sind fertig und müssen nicht nachgeflickt werden. Aber es wäre schön, wenn das für die Mehrheit gelten würde und nicht für eine Minderheit.

Was lernen wir also daraus? Besser ist keiner. Jede Form von Spiel ist anders und hat gute und schlechte Seiten. Aber so lange man Spaß an ihnen hat, sollte man sie genießen.

All die Spiele

Nachdem jetzt „Spiel des Lebens“ (1978) noch irgendwie ins Regal gepasst hat, muss ich leider feststellen:

Ende Gelände.

Dieser Haushalt kann nicht ein Buch, DVD, Spiel (Video-, Brett- oder Gesellschaftsspiel), Tabletop, Sammelkartenspiel oder auch nur eine Miniatur mehr aufnehmen. Die Regale sind voll.

Etwas muss weg, aber was? Und wie macht man das? Und was kommt dann? Platz ist endlich!

Auch wenn man bei Filmen, Musik und Videospielen den Platz dank der Digitalisierung quasi unendlich erweitern kann, gilt dies nicht für physikalische Güter. Und für mich sind Bücher so eckige Dinger mit Deckel und Seiten zum Umblättern oder unter das Tischbein stellen, also auch echte Gegenstände.

Was macht man da? Den Platz erweitern ist nicht so einfach machbar, denn wir fühlen uns in der derzeitigen Wohnung sehr wohl und der nächste Umzug soll auch der letzte sein. Nämlich der ins Eigenheim. Aber das dauert vermutlich noch so ca. 4 Jahre.

Es hilft wohl nichts und ich werde noch mal aufräumen und ausmisten müssen und einen kleinen Puffer zu bekommen. Vielleicht schaffe ich es auch noch irgendwo ein Regal hin zu zaubern.

Man wird es sehen.

…denn ich brauche den Platz. Schließlich kommt demnächst die 8. Welle für X-Wing raus. XD